Im Heimspiel gegen die Nesslau Sharks realisieren die Toggenburger den ersten Saisonsieg. Trotz eines überzeugenden Mitteldrittels gelang es dabei nicht, diesen Erfolg innerhalb der regulären Spielzeit zu bewerkstelligen. Die Punkteteilung beim 6:5-Erfolg ist dabei auf die fehlende Chancenauswertung des Heimteams, aber auch auf den kämpferischen Einsatz der Gäste in den Schlussminuten zurückzuführen.

Wattwil – In der dritten Runde der Saison durften die Trainer Egli und Blatter erstmals auf drei komplette Blöcke zurückgreifen, wobei bis zuletzt gezittert werden musste: Rutishauser hatte sich am Vorabend im Training leicht verletzt, konnte aber nach dem Einlaufen Entwarnung geben. Nebst den Offensivkräften Büchel und Schefer fehlten zudem die Abwehrroutiniers Bruggmann und Wickli, entsprechend waren auch diesmal einige Positionsrotationen vor Spielbeginn notwendig.

Der Start gestaltete sich offen: Die Gäste aus Nesslau waren offensiv etwas gefährlicher, zugleich boten sich aber auch für die United-Angriffsbestrebungen die benötigten Räume. Entsprechend ausgeglichen verliefen dann auch die ersten Resultatentwicklungen. Schubiger konnte die Gäste in der sechsten Spielminute in Führung bringen, die nominell erste Linie von United Toggenburg war danach für den Ausgleich zuständig, Resegatti traf auf Vorlage von Jan Brändle. Das gleiche Spiel sollte nochmals in Spielminute 13 folgen: Moser traf für die Nesslau Sharks, 40 Sekunden später glich nun die zweite Linie um Cedric Götte und Bruhin aus. Die Defensivabteilungen auf beiden Seiten bewiesen danach ihre Fertigkeiten, ein intensives, aber fair geführtes Startdrittel endete mit 2:2.

Bislang konnte sich die erste Mannschaft von United Toggenburg immer in einem Drittel speziell auszeichnen, diesmal war es zweifelsohne das Mitteldrittel. Seien es die Anweisungen von Büchel, sei es die Lancierung von Rutishauser: Von Beginn an spielten die Hausherren nun deutlich befreiter auf und konnten das Spieldiktat klar an sich reissen. Ein Tordoublette innerhalb von 100 Sekunden brachte sie mit 4:2 in Front, federführend waren hierbei die Doppellizenzierten: Erst war Tim Gött auf Zuspiel seines Bruders Cedric erfolgreich, danach traf Jan Brändle auf Vorlage von Röthlisberger. Die Gäste nahmen ihre Auszeit und erhöhten die Pace, federführend blieb aber United Toggenburg. Leider gelang es dem Heimteam aber nicht, aus den Spielanteilen auch Profit zu schlagen: Selbst eine Überzahlsituation nach einer Strafe gegen Cutolo blieb ungenutzt, häufig blieben die Abschlüsse harmlos oder landeten neben dem Tor. Kurz vor der Pause brachte so Schläpfer die Nesslau Sharks wieder bis auf einen Treffer heran – eine grosse Gelegenheit für eine frühe Entscheidung blieb aus Sicht von United Toggenburg ungenutzt.

Mit dem Beginn des Schlussdrittels glichen sich die Spielanteile sichtlich an. Die Sharks erhielten nach einer regelwidrigen Intervention vor dem Tor einen Strafstoss zugesprochen, Keeper Liechti parierte diesen aber souverän. Noch in der gleichen Minute gelang es Jan Brändle auf Zuspiel von Schönenberger, den Zweitorevorsprung wiederherzustellen. Doch auch dieser sollte nicht lange Bestand haben: In Spielminute 48 brachte Moser die Nesslau Sharks wieder auf 4:5 heran. Eine weitere Überzahlgelegenheit nach einer Strafe gegen Oergel wurde nicht genutzt, die definitive Entscheidung somit verpasst. Entsprechend war in den Schlussminuten intensive Abwehrarbeit gegen neu erstarkte Sharks zu leisten. Lange ging dies gut – aber nicht lange genug: In der 59. Spielminute war Schubiger nach einem Freistoss für den Ausgleich besorgt. Ein intensives, spannendes Spiel ging somit in die Verlängerung.

Hier waren nun die Abwehrreihen von United Toggenburg gleich wieder gefordert, die Unterzahlsituation nach einem Vergehen von Tannheimer wurde aber mit vereinten Kräften und einem stark agierenden Torhüter erfolgreich überstanden. In einer ebenfalls spannenden Verlängerung mit Chancen auf beiden Seiten war dann schlussendlich das Glück den Gastgebern hold, wobei die beiden beteiligten Akteure dies sicherlich verdient hatten: Jan Brändle konnte mit seinem Zuspiel schon den vierten Scorerpunkt an diesem Abend verbuchen und sich somit zum inoffiziell besten Spieler auszeichnen lassen, getroffen hatte mit Rutishauser die kämpferischste United-Figur, der sich trotz angeschlagener Physis ab dem Mitteldrittel bedingungslos für seine Farben aufrieb.

Ein starkes Mitteldrittel und herausragende Schlüsselspieler – dies die Sonnenseiten bei diesem Derby-Erfolg. Zwingend verbessert werden müssen indessen Chancenauswertung und Defensivverhalten. Daran gilt es zu arbeiten, um auch im nächsten Spiel gegen den UHC Wängi (auswärts, 14. Oktober um 18 Uhr) weiter Punkte zu sammeln. United Toggenburg: Liechti; Resegatti, Landolt; Houra, Tannheimer; Gygax, D’Intino; J. Brändle, Röthlisberger, Schönenberger; Bruhin, C. Götte, T. Götte; Rutishauser, Hilber, N. Brändle; Koller.