Im Auswärtsspiel gegen den UHC B.S. Embrach unterliegen die Toggenburger mit 6:7, der Siegtreffer fiel erst in der Schlussminute. So bitter dieser späte Zeitpunkt ist, müssen sich die Spieler von United Toggenburg doch selbst an der Nase nehmen: Eine Entscheidung zu eigenen Gunsten wurde frühzeitig verpasst.

Embrach – Mit den Black Sticks wartete eine Mannschaft in der achten Spielrunde auf, welche zwar leicht zu analysieren, aber umso schwerer zu opponieren ist: Mit der Sturmlinie um Joël und Josha Meier sowie Daniel Weber verfügen sie über eine Offensivformation, welche wohl locker eine Liga höher spielen könnte, zugleich verfügt aber das Team auch über eine Abwehr, welche nicht über alle Zweifel erhaben ist. Entsprechend offen startete das Spiel zwischen den beiden in der Tabelle benachbarten Mannschaften.

Das Trainerteam um Keller, Houra und Blatter wollte den Fokus zu Beginn auf eine tadellose Defensive legen. Dies gelang ganz passabel, einzig in Spielminute neun wurde dem Duo Weber/Meier zu viel Platz zugestanden, so dass der Initialtreffer zugunsten des Heimteams fiel. Dies weckte aber auch die Gäste: Noah Brändle konnte mit seinem ersten Einsatz des Abends auf Vorlage von Rutishauser ausgleichen, in zentraler Position wurde er kaum gestört. Bei ausgeglichenen Spielanteilen konnten die Toggenburger nun rasch nachlegen: Erst traf Tim Götte auf Zuspiel von Rutishauser, danach war erneut Noah Brändle mit einem sehenswerten Solo erfolgreich. In der Abwehr konnte Torhüter Liechti die noch wenigen, aber stets sehr gefährlichen Vorstösse erfolgreich behändigen, so dass der Vorsprung bis zur Pause konserviert wurde.

Den Unterbruch nutzten die B.S. Embrach wohl besser: Ihre Offensivaktionen wurden nun noch besser konzertiert, die United-Abwehr musste weite Wege gehen, um gefährliche Abschlüsse zu unterbinden. Zugleich boten sich United Toggenburg immer wieder selbst gute Abschlussmöglichkeiten. Die Folge: jede Menge Tore. Die Resultatverkürzung durch Josha Meier wurde postwendend durch den vierten United-Treffer beantwortet, Cedric Götte war erfolgreich. Gleich nach dem Anspiel wurden die Toggenburger aber überrumpelt, diesmal traf Joël Meier zur Verkürzung. Doch auch diesmal fand United Toggenburg eine Antwort: Beim 5:3 konnte Noah Brändle seinen Hattrick komplettieren, Rutishauser steuerte dabei seine dritte Vorlage des Abends bei. In den Schlussminuten des Mittelabschnitts dominierten dann endgültig die Hausherren: Die eingespielten Abwehrprozesse von United Toggenburg funktionierten nicht mehr wie gehabt, zusätzlich zollten die St. Galler dem Tempo und der mangelnden Chancenauswertung Tribut. So konnte Weber mit einer Doublette innerhalb von zwei Minuten das Spiel wieder ausgleichen, die Vorlage lieferte jeweils Josha Meier. Mit je fünf Treffern ging es in die letzte Pause.

Defensiv noch kompakter stehen oder selbst wieder stärker die Offensive suchen? Eine Antwort auf diese Frage zu finden, schien nicht leicht. Die Embracher ihrerseits forcierten ebenfalls ihre besten Kräfte, so dass taktische Elemente vermehrt relevant wurden. Früh konnte Josha Meier seine Farben mit 6:5 in Front bringen, doch fand hier Gygax auf Zuspiel von Wickli die Antwort durch einen präzisen Abschluss. In den Schlussminuten führte wieder das Heimteam die feinere Klinge. Ein reguläres Tor wurde durch die Unparteiischen nicht gewertet, folglich konnten auch die Toggenburger bei ausgeglichenem Spielstand weiterhin an ihre Chancen glauben. Der späte Siegtreffer für die Black Sticks Embrach fiel nicht aus heiterem Himmel, aber dennoch äusserst bitter: Liechti parierte den präzisen Abschluss exzellent, mit etwas Glück rollte der Abpraller dann aber doch noch über die Linie. Ein letztes Aufbäumen in den Schlusssekunden konnte die späte und knappe Niederlage auch nicht mehr verhindern.

Auch wenn sich das Telegramm zum Spiel eindeutig liest: Die Interpretation des Spiels muss wohl umgekehrt erfolgen. Zwar treten auf Seiten der B.S. Embrach nur «Meier» und «Weber» im Spielbericht auf, zugleich wurde diesen aber das Toreschiessen über weite Strecken schwer gemacht. Umgekehrt dürfen sich Captain Rutishauser und Noah Brändle über einen erfolgreichen Abend freuen, die nominell erste Linie blieb aber offensiv unter den Erwartungen – wobei auch hier berücksichtigt werden muss, dass diese meist gegen die starke Offensive des Heimteams agierte.

Für das weitere Programm gilt es, die Lehren aus der Partie zu ziehen und die Köpfe nicht hängen zu lassen: Im Heimspiel des kommenden Wochenendes wartet der UHC Laupen auf – just das einzige Team der Liga, welches über eine noch gefährlichere Offensive als die Embracher verfügt. Um gegen diesen Gegner bestehen zu können, müssen die Toggenburger ihre Abwehrarbeit noch weiter verfeinern und zugleich die Qualität der eigenen Abschlüsse steigern. Anpfiff im Ifang ist am kommenden Samstag, 18. November um 16 Uhr.

United Toggenburg: Liechti; Resegatti, Landolt; Wickli, Gygax; D’Intino, Zwingli; J. Brändle, Schönenberger, Röthlisberger; Rutishauser, C. Götte, T. Götte; N. Brändle, Tannheimer, Hilber; Forchini; Blatter.