In einem erneut engen Spiel besiegt United Toggenburg die Nesslau Sharks auswärts mit 4:2. Während beide Teams hinsichtlich der Chancenauswertung geizten, vermochten die Gäste im Spielverlauf die eigenen Fehler zu reduzieren, was letztlich für den Erfolg ausschlaggebend war.

Nesslau – Die Ausgangslage für das zweite Toggenburger Derby der Saison ist rasch erklärt: Beide Teams sind dringend auf Punktezuwachs angewiesen. United Toggenburg blieb vor diesem Spiel während fünf Wochen punktelos, aber auch das Nesslauer Heimteam musste zuletzt zwei Niederlagen hinnehmen. Erfreulich aus Sicht von United Toggenburg waren da sicherlich die Comebacks von Resegatti sowie Jan Brändle, welche beide verletzungs- respektive krankheitshalber einen Monat fehlten. Mit gut gefüllten Reihen und drei ausgeglichenen Linien konnte das Spiel somit in Angriff genommen werden.

Der Start in die Partie erfolgte von beiden Teams defensiv: Mit einer geordneten Abwehr wollten die Mannschaften Ungemach vom eigenen Tor fernhalten, entsprechend fehlten vorerst gefährliche Szenen aus dem Spiel heraus. Den ersten Fehler begingen die Gäste: Ein Zuspiel in der Abwehr erfolgte zu wenig präzise, so dass Herrli seinen Mitspieler Schubiger lancieren und dieser die Nesslau Sharks in Führung bringen konnte. Trotz dieses Rückschlags kamen die Gäste aus dem unteren Toggenburg nun besser in Fahrt, zumal die nominell dritte Formation sofort Spielanteile für sich gewinnen konnte. In Spielminute 12 gelang folglich der Ausgleich, Resegatti traf per Distanzfreistoss, wobei Gallati womöglich noch ablenken konnte. Bereits in ihrem nächsten Einsatz wurde die dritte Linie erneut sehr gefährlich, verlor darob aber die defensive Übersicht: Ein weites Zuspiel konnte von Bruggmann nicht mehr unterbunden werden, so dass Gebert mit einem klassischen Kontertor das Heimteam wieder in Führung brachte.

Fehlerzahl reduzieren, Körpersprache verbessern – dies die kurzen Vorgaben des Trainerteams für den zweiten Abschnitt. Gygax schien sich dies besonders zu Herzen genommen zu haben: Lanciert durch Bruhin konnte er allein auf das gegnerische Tor ziehen und präzise ins weite Eck treffen – das Spiel war wieder ausgeglichen. In der Folge neutralisierten sich die beiden Teams weitgehend. Vorstösse wurden geblockt, mit einer defensiven Grundposition wurde jeweils dem gegnerischen Team das Angreifen schwer gemacht. Den Rest besiegelten die stark aufspielenden Torhüter, so dass keine weiteren Treffer fallen wollten. United Toggenburg bot sich kurz vor der zweiten Pause nach einem Stockschlag durch Schubiger noch die Möglichkeit zur erstmaligen Führung in Überzahl, doch zeigte sich auch hier die Abwehr der Sharks solide, so dass keine gefährlichen Abschlüsse realisiert werden konnten.

Mit dem Remis nach 40 Spielminuten musste somit der Schlussabschnitt die Entscheidung bringen. Das Heimteam startete furios: Innerhalb von fünf Minuten erarbeiteten sie sich zahlreiche Chancen, scheiterten aber knapp oder wurden durch Torhüter Koller gebremst. Eine Reduktion auf zwei Formationen sollte auf Seiten von United Toggenburg wieder zu einer Beruhigung führen. Tatsächlich zeigte diese Massnahme Wirkung, erforderte aber fortlaufend Rochaden, um die Kräfte gleichmässig zu verteilen. In Spielminute 52 wurde so die erstmalige Gästeführung Realität, bezeichnenderweise durch einen Konter: C. Götte konnte aus zentraler Position den freistehenden Bruhin anspielen, welcher exakt traf. Das Heimteam zeigte sich durch diesen Rückschlag geweckt und setzte in den Schlussminuten nochmals alle Energie frei. Dies spitzte sich insbesondere durch eine Strafe gegen J. Brändle weiter zu: Innerhalb der Powerplay-Zeit konnten die Sharks gleich dreimal gefährlich abschliessen, trafen aber das Tor nicht. Besser machte es da der an diesem Abend überragende Bruhin: Mit dem Treffer ins leere Tor eine halbe Minute vor Spielschluss besiegelte er den Auswärtserfolg von United Toggenburg.

Nach bangen Wochen mit vielen Verletzten und Abwesenden sowie kämpferischen Leistungen und bitteren Niederlagen kommt der Erfolg für United Toggenburg zum denkbar besten Zeitpunkt. Die drei Mannschaften auf den letzten Tabellenpositionen konnten dadurch etwas distanziert werden. Dass dies kein Selbstläufer war und United Toggenburg letztlich nur dank einer stark aufspielenden zweiten Linie den Erfolg für sich beanspruchen konnte, müssen die Spieler in den ruhigen Wochen bis zur Wiederaufnahme der Meisterschaft beherzigen. Während die defensive Leistung über weite Strecken tadellos blieb, müssen in der Vorwärtsbewegung mehr Akzente gesetzt werden. Weiter geht es für United Toggenburg am Samstag, 13. Januar (Start: 16.00 Uhr). In Wattwil wartet der Tabellennachbar aus Wängi auf, wobei auch hier das Hinspiel äusserst knapp, aber Zugunsten der Toggenburger verlief. United Toggenburg: Koller; Tannheimer, Landolt; Wickli, Gygax; Resegatti, Bruggmann; Zwingli; Rutishauer, Schönenberger, Röthlisberger; Bruhin, C. Götte, T. Götte; J. Brändle, Gallati, Hilber; Lüthi; Liechti.