Wochenend, Sonnenschein und Schnee bis in die Niederungen – was gibt es da Schöneres, als in einer dunklen Turnhalle Unihockey zu spielen? Naja: Eigentlich so ziemlich alles, aber die Aussicht, mit Erfolgen an Herisau II dranzubleiben und die Ungeschlagenheit ins neue Jahr zu portieren, reizte da durchaus. Entsprechend führte der Weg – je nach Route – über wunderbar gepuderzuckerte Pässlein ins ebenfalls malerisch verschneite Zürcher Oberland. Vor Ort musste dann festgestellt werden, dass der Spieler auch schon mehr zugegen waren: Mit Rudi (jährliche Urnenputzete), Silverstar (MRI-Ergebnis noch offen), Samwise (Überprüfung Ökoflächen in Fridlingen), Pit (Montage IKEA-Küche), Gile (Vorbereitung Trainereinsatz H1) und Luchs (Pingu-Politur Winterzauber) fehlten gleich einige angestammte Kräfte. Dass dennoch elf Feldspieler plus Kistenaffe antraten, ist sicherlich der vorbildlichen Motivation in dieser Spielzeit geschuldet. Rasch wurden zwei Blöcke formatiert, Negli auf die heiss geliebte Center-Position befördert – und schon ging die lustige Schlittenfahrt gegen ZuWu los.

Welch furioser Einstieg: Von Spielminute 1 an waren die Toggis am Drücker, Chance um Chance wurde in Richtung Zuzwil-Wuppenau – oder besser gesagt: in Richtung derer Gehäuse – lanciert, aber vorerst fand sich kein effizientes Mittel, diese auch in Tore umzumünzen. A propos Effizienz: Diese legten die SG-TG-ler sogleich an den Tag, mit ihrem ersten raschen Vorstoss und einem Solo stand es entgegen dem Spielverlauf 0:1. Da die angestammten Scorer vom Dienst ebendiesen noch versagten, musste der Kapitän einspringen. Winkelried-getreu bahnte er dem Ball eine Gasse, wurde durch Chlörli angespielt und traf zum Ausgleich. Mehr bot der Startabschnitt nicht, mit 1:1 wurde der Trott zum eigenen Bänkli lanciert.

So wirklich Verzweiflung war noch nicht erkennbar, waren die Chancen doch zu eindeutig zugunsten der United-Beta verteilt. Und tatsächlich sollte dies kein schlechtes Omen sein: Gleich nach Wiederanpfiff traf Töbeli auf Zuspiel von Kris zur erstmaligen United-Führung. Der Bann war nun endgültig gebrochen, in rascher Folge trafen die Toggenburger, wobei sich das Scoring-Board ziemlich legendär liest: Ex-Präsi Rust erhöhte auf Erzherzog-Vorlage zum 3:1, danach war es der ältere Abdi, welcher den Cörs-Assist verwertete. Das Tüpfelchen auf das i wurde durch Gitzigätz gesetzt; dieser zeigt sich nach seinem H2-Sabbatical weiterhin äusserst torgefährlich, entsprechend war es für ihn ein Leichtes, den Pass von Joista zu verwerten. 5:1, klare Sache, ab zum Jass.

Doch oh weh: Der Spielplan hatte den Toggenburgern nur ein Spiel Pause zugestanden, da musste rasch agiert und reagiert werden. Der schon fast traditionell lancierte Molotow à six wurde einmal mehr durch den Schreiberling dominiert, allerdings musste sich dieser ja frühzeitig wieder in die Ausrüstung zwängen. Hügli opferte sich als Einwechsel-Jasser und brachte den Punkt sauber nach Hause, somit verbuchten beide einen halben Zähler, schon fast uneinholbar weit vorne liegt in dieser Rubrik weiterhin der Erzherzog.

Weiter ging das Tagwerk gegen den STV Berg, nota bene erster Verfolger der United-Equipe vor dieser Runde. Die Rubi-Truppe zeigt sich im Duell gegen die Toggis immer sehr motiviert, entsprechend gelang ihnen auch der erste Akzent: Ein gefährlicher, rascher Vorstoss ermöglichte einem Stürmer den freien Abschluss zentral vor dem Tor und damit erneut das 0:1. Doch auch diesmal konnte die Reserve aus Bazenheid rasch antworten, solo traf Gitzi zum 1:1. Schon wieder Remis, schon wieder Pause – aber diesmal war die Feldüberlegenheit noch nicht hergestellt.

Nach der Pause gelang aber auch jetzt wieder eine rasche Wende: Erneut Käpt’n Hugi auf Chlor-Zuspiel brachte das 2:1 herbei, danach erhöhte einmal mehr Pargätz auf Vorlage von 1.609km. Das 4:1 durch Kris wurde durch den Erzherzog eingeläutet, zusätzlich hätte dies schon die Entscheidung herbeigeführt – hätte nicht Abdi darob die Contenance verloren und kurze Zeit später offensiv gesündigt. Dank seiner wurde es doch nichts mit der weissen Weste zu Weihnachten, zumindest was das Strafen-Kontingent betrifft. Die lange eingeübte Unterzahlformation durfte somit auch erstmalig in dieser Spielzeit ins Geschehen eingreifen. Sie machten das hinten formidabel – und vorne sogar noch besser! Ein Freistoss an der Torraumgrenze wurde gewitzt genutzt: Ein kurzer Pass von Gitzi landete bei Töbeli, welcher sich an seine H2-Lehrjahre erinnerte und die verdutzte Abwehr mit einem Lepri-Lob überwand. Schon wieder 5:1, da konnte selbst der im Spielverlauf verletzt ausgefallene Egil wieder etwas breiter lächeln.

Nicht für alle war schon Schicht im Schacht: Quors durfte sich gleich zum verspätet eingetroffenen Gile ins Automobil setzen, um mit dem H1 in Sargans weiterzuwüten, der Schreiberling tat es ihnen gleich. Alle anderen schauten gebannt auf den Liveticker, welcher jedoch nichts Unerwartetes verkündete: Herisau II blieb ebenfalls ohne Tadel, weiterhin trennen die beiden Teams null Punkte und drei Tore. Entsprechend wird das neue Jahr hier schon einmal eine spannende Affiche ausgefochten werden, zuerst warten aber die stets gefährlichen und auf Revanche schielenden Frauenfelder mit ihrer Heimrunde und der Direktbegegnung im Januar auf. Vor alledem geht es aber ins Winter-Bootcamp: Am 21. Dezember wird das harte Eistraining aus den H2-Söldnern die letzten Energiereserven herauskitzeln, ehe dann endlich geruhsame Feiertage anstehen. Walking in a Taylor Wonderland: De Esel immer z’erst, 1.609km, Jörgerl Watumba, Necki, Corsäng, Präsi und Ex-Präsi, Kris, Negil, Gitzigätz, Chlörli, Pocahontas. Bandengeneral: Fehlanzeige.