Wattwil – In der 15. Runde der Saison 2023/24 empfing United Toggenburg die Red Lions aus Frauenfeld. Dank einer aufopferungsvollen Leistung konnten die Toggenburger das Spiel lange offenhalten. In der vorletzten Spielminute gelang Frauenfeld jedoch der Lucky Punch zum 6:7 Siegtreffer.

Nach der deutlichen 2:8 Niederlage im Hinspiel war die Mannschaft von Coach Keller vor der Klasse der Thurgauer gewarnt. Man wusste jedoch auch, dass Frauenfeld bereits gegen nominell schwächere Mannschaften Punkte abgegeben hatte und man somit mit einer kämpferischen Leistung nicht chancenlos sein würde. Verzichten musste Keller in dieser Partie wiederum auf den verletzten Captain Rutishauser. Dafür war Routinier Büchel zum ersten Mal seit September wieder auf dem Matchblatt zu finden. Für einen Einsatz war es für ihn jedoch noch zu früh.

Die Hausherren starteten ansprechend in die Partie und kamen durch Gygax bereits früh zu einem ersten Abschluss, welcher jedoch nicht erfolgreich war. Im Gegenzug liessen die Gäste ein erstes Mal ihre Klasse aufblitzen. Captain Schmuki genoss viel Raum und spielte den Ball auf den mitgelaufenen Gassmann. Dieser überwand Liechti im Tor zum frühen 0:1. In der Folge entwickelte sich ein offenes Spiel mit Möglichkeiten auf beiden Seiten. Kurz nach Spielmitte startete Wickli einen Konterangriff. Sein Lauf konnte von Bader nur mittels Stockschlages unterbunden werden, was folgerichtig eine Zweiminutenstrafe zur Folge hatte. Das leicht angepasste Überzahlspiel der Toggenburger liess den Ball schön zirkulieren und kam tatsächlich zum Ausgleich. Ein Pass von hinter dem Tor vom formstarken Lüthi wurde von einem Frauenfelder Verteidiger unglücklich ins eigene Tor abgelenkt. Nur rund eine halbe Minute später konnten die Gäste aber bereits wieder vorlegen. Ein hoher Ball von Kuutsa prallte via Toggenburger Defensivmann Zwingli ins eigene Tor ab. Die Antwort kam jedoch auch hier wieder umgehend. Nach einem Freistoss in der offensiven Ecke kam C. Götte zu einem gefährlichen Abschluss, scheiterte aber an Eigenmann im Gäste-Tor. Der Abpraller landete über Umwege bei Bruhin, der mit einem Backhandabschluss zum neuerlichen Ausgleich traf. Kurz darauf wurde ein Bodenspielvorgehen von Wickli folgerichtig mit einem Penalty bestraft. Liechti konnte diesen jedoch souverän parieren. Für den nächsten Höhepunkt in diesem spektakulären Spielabschnitt war Bruggmann zuständig. Er startete einen Konter, sprintete über beinahe die gesamte Feldlänge und hämmerte den Ball zum Abschluss in die hohe Ecke zur erstmaligen Toggenburger Führung. Doch auch nach diesem Tor folgte eine heftige Reaktion der gegnerischen Mannschaft. In einem Konter bediente Bader Gassmann vor dem Tor. Dieser lenkte den Ball geschickt und für Liechti unhaltbar zum Ausgleich ins Netz. Das erste Drittel war damit jedoch noch immer nicht vorbei. Nach einem intensiven Zweikampf zwischen Hilber und Stampfli musste letzterer rund vierzig Sekunden vor Drittelsende wegen Stockschlags für zwei Minuten auf die Strafbank. Vor der Pause konnte die Überzahlformation jedoch keine gefährlichen Abschlüsse mehr abgeben.

Zu Beginn des zweiten Abschnittes kamen die Gäste gleich zur grossen Chance auf den Shorthander. Doch Liechti konnte die 1:1 Situation für sich entscheiden. Auch in der Folge wollte dem Powerplay wenig gelingen, so dass die Strafe gegen Stampfli ereignislos ablief. Daraufhin konnten die roten Löwen das Spieldiktat an sich reissen und die Toggenburger in derer Defensivzone einschnüren. Vorerst gelang ihnen jedoch kein Treffer. Nach rund 27 Spielminuten gingen die Emotionen wieder etwas höher. Nach einem Stossen von Sager bei der Spielerbank der Gastgeber beschwerte sich Ersatzgoalie Koller lautstark. Dafür erhielt er von den Unparteiischen eine 2+10 Minutenstrafe aufgebrummt. Da Sager für sein Stossen eine Zweiminutenstrafe erhielt, wurde das Spiel mit 4:4 Spielern fortgesetzt. Den zusätzlichen Platz auf dem Spielfeld nutzte Landolt für einen Distanzschuss, welcher den Weg ins hohe Eck fand und somit die vereinten Toggenburger wieder in Führung brachte. Für Verteidiger Landolt war dies bereits der siebte Saisontreffer. Kurz nach Spielmitte kam es bei einem Toggenburger Wechsel zu einem Missverständnis, so dass für kurze Zeit ein Spieler zu viel auf dem Feld war. Schiedsrichter Senn entging dies nicht, so dass es eine Zweiminutenstrafe für das Heimteam absetzte. Die Thurgauer liessen den Ball geschickt laufen, bis Ullmann die Lücke entdeckte. Er spielte den cleveren Querpass auf Beck, der problemlos zum 4:4 ausgleichen konnte. Nach dem Ausgleich behielten die Gäste die Oberhand. So kamen sie unter anderem zu einem Lattenschuss. In der 37. Spielminute gelang ihnen dann der Führungstreffer. Für einmal war die defensive Zuordnung des Heimteams unzureichend, so dass Graf den tödlichen Diagonalpass auf Beck spielen konnte. Mit seinem zweiten Treffer stellte dieser auf 4:5. Doch zum wiederholten Mal an diesem Nachmittag wurde ein Treffer umgehend beantwortet. Dieses Mal war es N. Brändle, der nur eine knappe halbe Minute später zum 5:5 traf. Mit diesem Zwischenstand ging es in die zweite Pause.

Für die letzten zwanzig Minuten der regulären Spielzeit wollten die Toggenburger nochmals alle Kräfte mobilisieren. Doch sie schienen etwas übermotiviert. So liefen die Hausherren in der 43. Spielminute in einen Frauenfelder Konter. Germann und Kuutsa liessen sich diese Möglichkeit nicht nehmen. Nach einem schönen Doppelpass durfte sich Germann als Torschütze feiern lassen. Nun mussten die Hausherren etwas offensiver agieren, ohne jedoch die Defensive zu vernachlässigen. Tatsächlich kam die Mannschaft von Coach Keller zu Möglichkeiten zum Ausgleich. Nach einem Gegenstoss scheiterte jedoch T. Götte am glänzend reagierenden Eigenmann. Beim nächsten Abschluss von T. Götte blieb jedoch auch Eigenmann chancenlos. Nach einem Freistoss zog T. Götte durch und traf herrlich ins hohe Eck. Somit stand es 10 Minuten vor Schluss wiederum unentschieden. Nun stand das Spiel definitiv auf Messers Schneide. Die Spielkontrolle lag weiterhin bei den Gästen, doch auch das Heimteam sah seine Chance auf den Lucky Punch. Schlussendlich waren es die Gäste, die reüssieren konnten. Konkret spielte Gassmann auf Bader, welcher Liechti aus kurzer Distanz mit einem Flachschuss bezwingen konnte. In der verbleibenden Spielzeit warfen die Toggenburger zwar alles nach vorne, doch Frauenfeld verteidigte geschickt. So endete das Spiel mit einem glücklichen, aber verdienten Sieg für die Gäste.

Auf Seite des Heimteams war die Enttäuschung nach der knappen Niederlage gross. Trotzdem konnte man eine deutliche Steigerung gegenüber dem Hinspiel erkennen. So konnte man diesem Spitzenteam der Gruppe über das gesamte Spiel kämpferisch entgegenhalten. Nun gilt es diese Einstellung in die verbleibenden drei Partien mitzunehmen. Das nächste Spiel findet am Samstag, 10. Februar um 17:00 Uhr auswärts in Grabs statt.


United Toggenburg Bazenheid – UH Red Lions Frauenfeld 6:7 (3:3, 2:2, 1:2)

Turnhalle Grüenau, Wattwil. 103 Zuschauer. SR Senn/Ten.

Tore: 4. N. Gassmann (J. Schmuki) 0:1. 12. Eigentor 1:1. 13. J. Kuutsa (S. Beck) 1:2. 14. J. Bruhin (C. Götte) 2:2. 18. A. Bruggmann 3:2. 19. N. Gassmann (M. Bader) 3:3. 29. F. Landolt 4:3. 33. S. Beck (F. Ullmann) 4:4. 37. S. Beck (L. Graf) 4:5. 37. N. Brändle 5:5. 43. R. Germann (J. Kuutsa) 5:6. 49. T. Götte (A. Bruggmann) 6:6. 59. M. Bader (N. Gassmann) 6:7.

Strafen: 2mal 2 Minuten, 1mal 10 Minuten (L. Koller) gegen United Toggenburg Bazenheid. 3mal 2 Minuten gegen UH Red Lions Frauenfeld.

United Toggenburg: Liechti; Landolt, Resegatti; Gygax, Wickli; Bruggmann, Zwingli; J. Brändle, Lüthi, Röthlisberger; Bruhin, C. Götte, T. Götte; D’Intino, N. Brändle, Hilber; Meitz, Büchel; Koller.