Wattwil – Zum Auftakt des Jahres 2024 empfing United Toggenburg den direkten Tabellennachbarn UHC Wängi. Die umkämpfte Partie kippte ab Spielmitte auf Toggenburger Seite. So konnten die Hausherren vor schöner Kulisse einen schlussendlich deutlichen 9:4 Sieg feiern.

Toggenburg Coach Keller musste zwar krankheitsbedingt forfait geben, dafür konnte sein Trainerkollege Blatter auf ein Kader von 17 Feldspieler zurückgreifen. Zu Gast in der Grüenau in Wattwil war mit dem UHC Wängi der Achtplatzierte. Nach der ärgerlichen Heimniederlage gegen die Thurgauer im Vorjahr wollten die St. Galler dies vergessen machen. Zusätzlich motiviert wurden sie durch die ansehnliche Kulisse rund um die anwesenden Sponsoren und Ehemaligen.

Mit drei Linien wollten die Hausherren von Beginn an ein hohes Tempo vorgeben. Tatsächlich gelang bereits nach 124 Spielsekunden der erste Treffer. Nach einem Abpraller konnte J. Brändle den Ball aus kurzer Distanz über die Linie drücken. Das Heimteam konnte den Schwung des Führungstreffer in der Folge jedoch nicht mitnehmen. Viel mehr waren es die Gäste, welche auf den Ausgleich drückten. Sie kamen zu vielen Abschlüssen, welche jedoch von Liechti mit viel Ruhe zunichte gemacht wurden. Unterstützt wurde Liechti dabei auch von der Torumrandung, als ein Abschluss von Wängi von der Latte zurückprallte. Im Gegenzug scheiterte Wickli nach einem Freistoss nur knapp am Pfosten. Entgegen dem Spielverlauf gelang der Mannschaft von Coach Blatter der nächste Treffer. T. Götte genoss etwas Platz und traf mit einem schönen Drehschuss zum 2:0. Daraufhin waren trotzdem weiter die Thurgauer am Drücker. Es dauerte jedoch bis zur 17. Spielminute, ehe ihnen ein Treffer gelingen wollte. Der altbekannte Rubi spielte einen scharfen Pass in die Mitte, wo Sutter gekonnt ins Tor ablenkte. Der neue Spielstand von 2:1 war gleichbedeutend mit dem Ergebnis des ersten Drittels.

Blatter betonte in der Garderobe nachdrücklich, wie schmeichelhaft diese Pausenführung war. So nahm man sich vor im zweiten Abschnitt defensiv organisierter zu stehen und sich offensiv mehr Chancen zu erarbeiten. Dieses Vorhaben konnte jedoch vorerst nur mässig umgesetzt werden. Die Gäste zeigten sich weiterhin aufsässig. Gegen Spielmitte konnte sich das Heimteam aber langsam etwas lösen und kam wieder vermehrt zu Offensivaktionen. Bei so einer Aktion spielte Rutishauser Lüthi an. Dieser fasste sich ein Herz und traf per Distanzschuss zum 3:1. Lüthi konnte somit seinen ersten Treffer im Toggenburger Trikot feiern. Die Gäste schienen geschockt von diesem Tor. So kam United Toggenburg nun zu mehreren hochkarätigen Chancen. Nach rund 33 Spielminuten kam J. Brändle in der eigenen Defensive an den Ball. Er orientiere sich sofort nach vorne und konnte so die spekulierenden Offensivspieler von Wängi hinter sich lassen. Mit schöner Übersicht spielte er seinen freistehenden Bruder N. Brändle an. Dieser zog mit dem Ball Richtung Tor und spielte im perfekten Moment wieder zurück auf den mitgelaufenen J. Brändle, der die schöne Kombination problemlos zum 4:1 vollendete. Die Gäste nahmen als Antwort darauf ihr Time-Out in Anspruch. Dies konnte den Toggenburger Lauf jedoch nicht brechen. Nur Sekunden später tankte sich Captain Rutishauser in seiner unnachahmlichen Art durch die Defensive und spitzelte den Ball in extremis zu Lüthi. Dieser brauchte nur noch einzuschieben, um den Vorsprung auf vier Tore zu erhöhen. In der Folge fingen sich die Gäste und das Spiel beruhigte sich etwas. Kurz vor Drittelsende konnte gar der junge S. Meier den Ball der Toggenburger Hintermannschaft abluchsen. Allein vor Liechti liess er diesem keine Chance und brachte die Hoffnung der Gäste zurück. Somit stand es nach zwei Dritteln 5:2.

Im Schlussdrittel galt es für das Heimteam den Vorsprung zu verteidigen oder gar noch auszubauen. Sie standen nun auch defensiv solide und hatten das Spiel einigermassen unter Kontrolle. Doch nach gut fünf Spielminute lenkte Bruggmann einen scharfen Ball zur Mitte unglücklich mit seinem Fuss in das eigene Tor ab. Die Gastgeber hatten jedoch eine postwendende Antwort bereit. Keine Zeigerumdrehung nach dem Anschlusstreffer spielte T. Götte von hinter dem Tor den verwaisten Bruhin im Zentrum an, welcher souverän zum 6:3 traf. Damit schien der Bann gebrochen. United Toggenburg hatte das Spiel nun im Griff und konnte gegen die aufgerückten Thurgauer die Führung sukzessive ausbauen. Zuerst trafen Rutishauser und Resegatti jeweils auf Vorlage von Lüthi aus dem hohen Slot, bevor Lüthi seine überragende Leistung mit einem wunderbaren Hocheckschuss zum 9:3 krönte. Assistiert wurde er dabei vom ebenfalls glänzend aufgelegten Rutishauser. Der Schlusspunkt dieser intensiven, aber fairen Partie war den Gästen vorenthalten. Stucki nützte dabei die inkonsequente Toggenburger Abwehrarbeit aus und verkürzte zum Schlussstand von 4:9 aus Sicht der Gäste.

Viele Tore, harte Zweikämpfe, gute Schiedsrichter und ein Sieg des Heimteams – die Supporter der Toggenburger schienen zufrieden nach Spielende. Auch der Mannschaft rund um Blatter war die Freude über diesen wichtigen Erfolg anzusehen. Mit diesen drei Punkten konnte der Abstand gegen unten weiter vergrössert werden. Am kommenden Samstag steht jedoch bereits die nächste wichtige Partie an. Gegen Schlusslicht Alligator Malans II sollen weitere Punkte her. Spielbeginn in Maienfeld gegen die unberechenbaren Bündner ist um 14:30 Uhr.


United Toggenburg Bazenheid – UHC Wängi 9:4 (2:1, 3:1, 4:2)

Turnhalle Grüenau, Wattwil. 83 Zuschauer. SR Huber/Schrag.

Tore: 3. J. Brändle 1:0. 10. T. Götte (J. Bruhin) 2:0. 17. A. Sutter (P. Rubi) 2:1. 28. J. Lüthi (B. Rutishauser) 3:1. 34. J. Brändle (N. Brändle) 4:1. 34. J. Lüthi (B. Rutishauser) 5:1. 40. S. meier 5:2. 46. Eigentor 5:3. 47. J. Bruhin (T. Götte) 6:3. 52. B. Rutishauser (J. Lüthi) 7:3. 56. F. Resegatti (J. Lüthi) 8:3. 57. J. Lüthi (B. Rutishauser) 9:3. 59. O. Stucki (L. Hanisch) 9:4.

Strafen: keine Strafen.

United Toggenburg: Liechti; Landolt, Resegatti; Tannheimer, Wickli; Bruggmann, Gygax; Zwingli; Rutishauser, Lüthi, Röthlisberger; Bruhin, C. Götte, T. Götte; J. Brändle, N. Brändle, Hilber; Meitz; Koller.