Im Auswärtsspiel gegen die Rangers Grabs-Werdenberg befinden sich die Toggenburger lange Zeit auf der vermeintlichen Verliererstrasse. Erst ein engagiertes Schlussdrittel mit einem deutlich beherzterem Auftritt vermag die Partie doch noch zugunsten der Gäste zu drehen.

Grabs – Die vergangenen Spiele zwischen den Rangers Grabs-Werdenberg und United Toggenburg verliefen stets eng, die letzten beiden Duelle konnten die Toggenburger für sich entscheiden – aber jeweils erst nach Ablauf der obligaten Spielzeit. Gegen einen Erfolg der Gäste sprach indessen die Statistik, hatten die Grabser doch in den letzten beiden Spielzeiten kein einziges Heimspiel verloren.

Das United-Trainerteam durfte im drittletzten Spiel der Saison – trotz Fasnacht – auf die bis dato grösste Spielerzahl vertrauen, gleich 19 Feldspieler fanden den Weg nach Grabs. Der Start gehörte dennoch eher den Gästen. United Toggenburg tat sich insbesondere in der Vorwärtsbewegung schwer, die gute Zuordnungsarbeit der Rangers erschwerte die Spielauslösung deutlich. Selbst eine Überzahlsituation zur Mitte des Spielabschnittes nach einer Stockschlag-Doublette brachte keine Besserung. Entsprechend fielen auch die initialen Tore zugunsten des Heimteams: Kramer traf nach Unzulänglichkeiten in der United-Abwehr zum 1:0, kurz vor der Pause konnte Tischhauser nach einem unnötigen Ballverlust im Aufbau der Toggenburger auf 2:0 erhöhen. Die Gäste blieben insgesamt blass und konnten nur wenige Abschlüsse auf das gegnerische Tor verbuchen.

Die Intensität musste erhöht werden – darin waren sich alle Akteure der Gäste einig. Tatsächlich glichen sich die Spielanteile im Mittelabschnitt an: United Toggenburg war nun öfters in der Vorwärtsbewegung zu finden, blieb aber im Abschluss oft glücklos; so scheiterte etwa allein Röthlisberger zweimal freistehend vor dem Tor. Insgesamt blieb das Heimteam aber punkto Chancen und Gefährlichkeit vorne. Torhüter Koller konnte sich im Mittelabschnitt wiederholt auszeichnen, gegen das 3:0 durch Ottiger kurz vor Drittelsende war aber auch er machtlos. Obwohl bis zu diesem Zeitpunkt schon 17 der anwesenden Feldspieler im Einsatz standen, blieb die Leistung äusserst dürftig.

Noch war der Gegner nicht vollends enteilt, dennoch mussten Anpassungen erfolgen. Eine Reduktion auf zwei Linien unter Einbezug verschiedener Rotationen sollte die Wende bringen. Und auch wenn die Leistung der ersten 40 Spielminuten so gar nicht zu den Auftritten der letzten Wochen passte: Die Motivation war den Spielern in dieser zweiten Pause deutlich anzumerken.

Und tatsächlich startete der Schlussabschnitt furios: Bereits nach zwei Spielminuten traf Bruhin auf Vorlage von Tim Götte erstmals für die Gelb-Schwarzen. Eine kurze Schrecksekunde – Captain Rutishauser musste erneut einen Schlag auf die Rippen einstecken – wich der Erkenntnis, dass es auch für ihn weitergehen konnte. In der kurzen Erholungspause konnte er beobachten, wie seine Mitspieler nur regelwidrig am Torerfolg gehindert werden konnten. Resegatti nutzte den Strafstoss eiskalt aus und verkürzte auf 2:3. Und nur eine Minute später war bereits der Ausgleich Tatsache, erneut war der formstarke Bruhin auf Zuspiel von Tim Götte erfolgreich.

Die Spielanteile kippten somit innerhalb von lediglich acht Spielminuten komplett. Entsprechend vermochte auch der erneute Führungstreffer für die Rangers – Bicker traf präzise unter die Latte – die Gäste nicht mehr zu beunruhigen. Nur 34 Sekunden später glich Cedric Götte auf Vorlage von Noah Brändle bereits wieder aus, ehe Landolt die Vorlage von Lüthi zur erstmaligen United-Führung ausnutzte. Vehement lehnte sich das Heimteam gegen die drohende Niederlage auf, bremste sich mit einer Strafe – ein Spieler verliess das Feld abseits der Wechselzone – zum schlechtmöglichsten Zeitpunkt aus. Die Gäste wollten in dieser Phase nicht nur verwalten, sondern den Vorsprung erhöhen. Dies gelang tatsächlich: Lüthi drückte den Abpraller nach einem Abschluss von Tim Götte regelrecht über die Linie. Dieser Effort im Überzahlspiel sollte sich letztlich auszahlen, verkürzten doch die Rangers sieben Sekunden vor Spielende erneut. Am Sieg änderte dies nichts mehr, dank einer Parforceleistung im Schlussabschnitt konnte United Toggenburg mit 6:5 Treffern gewinnen.

Mit dem vierten Erfolg in den letzten fünf Spielen haben sich die Toggenburger endgültig von den letzten Tabellenpositionen verabschiedet, in den verbleibenden zwei Spielen winkt sogar noch die kleine Chance, Platz 5 und damit die obere Tabellenhälfte zu erreichen. Dafür wird aber eine Leistung wie im Schlussabschnitt benötigt – nur mit einer engagierten, motivierten und läuferisch einwandfreien Leistung wird es möglich sein, im kommenden Heimspiel gegen den UHC B.S. Embrach (17. Februar, 16.00 im Ifang, Bazenheid) wiederum Punkte zu verbuchen.

United Toggenburg: Koller; Resegatti, Landolt; Wickli, Gygax; Schefer, Bruggmann; Zwingli; Rutishauser, J. Brändle, Lüthi; Bruhin, C. Götte, T. Götte; D’Intino, Röthlisberger, N. Brändle; Hilber, Schönenberger, Meitz; Liechti.