Noch blühten die Alpenrosen in Wyssebüehl, als sich die H2-Recken mit dem letzten Tram in Richtung Tuggen zu ebenfalls letzten Runde vor der Olma bewegten. Für einmal war das Kader etwas knapper bestückt: Gile tanzte noch mit dem Sennehund auf der Zwinglipasshütte, Samwise konnte mit der Taufe des eigenen Kindes einen legitimen Grund anbringen. Jüli und Lario mussten wildi Ross einfangen, Ragoul war am Blueme sueche – und schon schrumpfte die muntere Truppe auf zwei Deluxe-Blöcke mit jeweils sechs giggerigen Akteuren zusammen.

Was für ein Kontrast: War die trendige Turnhalle zu Tuggen vor Jahresbeginn noch arg unterkühlt, so mussten diesmal wahre Sturzbäche von Schweiss bekämpft werden – und mit dafür verantwortlich waren die Gegner: Die Pfanni-Edelreserve heizte den Toggenburgern ordentlich ein, defensive Sorglosigkeiten führten rasch zu einem 0:2-Rückstand. Gut, wenn man in solchen Situationen ein Chlörli in seinen Reihen weiss: Rasch den Ball von Reinli angenommen, wuchtig draufgedroschen – schon sah die Sache mit 1:2 nicht mehr ganz so blamabel aus. Trotzdem fiel noch vor der Pause ein weiterer Treffer für die Zürcher – ob nun die Verteidiger zu wenig hart auf den gegnerischen Stock gehauen haben oder es sich doch um einen Missgriff des Torhüters handelte, dürfte auf demokratischem Wege kaum beantwortbar sein. Unabhängig von dieser philosophischen Frage wurde ein erstes Mal klar, dass der Titel dieses Communiqués wohl nicht ganz zufällig gewählt wurde.

Trotz ausgebliebenem Seitenwechsel regenerierten sich die Toggenburger nur mässig: Kaum war das Spiel wieder angepfiffen, schon wurde doch schon wieder ein Zürcher völlig alleine vor dem roten Rahmen gelassen. Unerbittlich erhöhten die Mannen vom Pfannenstiel auf 4:1. So irgendwie gelang es den Toggi-Reservisten in diesem Spiel nie, die Lethargie abzustreifen – immerhin verkürzte Gitzigätz nach einem Laserpass aus dem Hause 1.609km auf 2:4. Aushilfstrainer Zwickelzwack – Silvie war immer noch in seinen Südseeferien – schien die Mannschaft nie zu erreichen und muss damit rechnen, dass nun ein Fass aufgemacht wird. Schliesslich stellten die Egg-Maur-Oetwil-am-Seer gar noch auf 5:2. „Bi gloub im falsche Lokal“ – dies die lapidare Erklärung von Präsi Rüstü. Rasch an die Jasskarten, zumindest da wird sicherlich ein Toggi gewinnen.

Gleich sieben Narren in einem Charren – der Zweispielpause sei Dank wurde ein Riesen-Molotow Tatsache. „Bini Gopfriedstutz en Kiosk?!“ liess Capitano Hügli sowohl rhetorisch als auch gotteslästerlich verlautbaren, musste er doch seinen Mitspielern immer wieder Tischweise einschenken. Da aber das Punkteminium erstrebenswert war, sicherte er sich bei einer seiner raren Jassteilnahmen gleich einen Zähler – den schwarzen Peter heimste sich HJS ein. Als die Jassfreunde dann das Einschiessen von der Festbeiz aus genügend begutachtet hatten, ging es weiter mit der Affiche gegen die Lokomotiven aus Stäfa.

Zumindest zu Beginn war da eindeutig eine Diesellok mit vielen PS am Werk, schon früh trafen die Stäfner zum 0:1. Kurz darauf wollte doch dreist ein Zürcher mit Ball am Sportchef vorbei alleine aufs Tor ziehen – mit einem eleganten Stockhebel wurde dies verhindert. „I bi doch en liebe Siech“ waren die Worte von Ebendiesigem an das Gespann der Unparteiischen – prompt wurde statt eines Elfmeters auf eine Zweiminutenstrafe und einen Freistoss entschieden. So eine Unterzahl schafft Platz – Chlörli nutzte das wunderbar aus, zog gleich über das gesamte Feld und glich per Shorthander aus. Als dann wieder fünf Feldspieler für United wüten durften, knüpfte sich Töbeli den Lokomotiven-Hüter gleich nochmals vor und erhöhte mittels Buebetrickli auf 2:1 (Notiz für Aktenkundige: möglicherweise falsche Chronologie). Nun war der Bann fürs Erste gebrochen, wiederum erhöhte das Gespann „Gitzi, Pass Meile“ auf 3:1, ehe ein präziser Ball von ToKo auf Hurdi-San-Neovater Tor Nummer vier einbrachte. Doch plötzlich war der Schlendrian wieder da: In einer torreichen Halbzeit verkürzten die Lokomotiven noch vor der Pause auf 4:3.

Wieder kein Seitenwechsel – den Teamsenior freuts! Joista brachte die Pille sehenswert zum Präsidenten, dieser traf zum 5:3. Danach passierte irgendwie nicht mehr besonders viel: Ein Auswurf von HJS landete jenseits der blauen Linie, ein- oder zweimal fiel Pirmin um und es war immer noch heiss. Schliesslich war dann die Zeit doch irgendwann um, auch im zweiten Spiel glänzten die Toggis nicht mit exorbitantem Effort, zwei weitere Punkte durften aber dennoch besungen werden.

Welch ein Schreck dann unmittelbar nach dem Spiel: Irgendwie hatte niemand an den Kräfte und Säfte spendierenden, regenerierenden Hopfen-und-Malz-Saft gedacht! Piotr war sich keiner Schuld bewusst, die Herisauer waren mit der Maximalpunktzahl auch schon weg, schnorren also nicht möglich. Somit ging es flugs nach Uznach in den Kebabstand, wo bei rotem Wy doch noch gemütlich „regeneriert“ werden konnte. Mit fünf von maximal möglichen acht Zählern liegen die United-Edelreservisten gegenwärtig auf dem vierten Tabellenplatz – oder wie es Eglis Dänu sagt: Wir können immer noch aus eigener Kraft erster werden. Die traditionell intensiven Trainings rund um die Olma werden diese Mission sicherlich zünftig beflügeln.

Förs Zwei im Mai: Pocahontas, Öpfelpresser Rüstirüst, Käptn Gummibär, Chlörli, Nestverchäufer Hurdi, Lockpick-Kilae, Ted Mosby in spe, Pirmin der Zumike-Schreck, der Erzherzog, 1.609km, Höhenluft-Egil, Piotrovic Abdi, Bodovic Magnin; Polo National: Luca; Rumpelstilz an der Bande: Zwacker.